
Kronen Zeitung
AKTE RED BULL SALZBURG
Mit dem Tod des Leitbullen begann der Sinkflug
Die jahrelange Dominanz des FC Red Bull Salzburg im österreichischen Fußball ist zu Ende, der Klub befindet sich seit geraumer Zeit auf einer Talfahrt. Die neue „Krone“-Serie beleuchtet die Probleme des einstigen Serienmeisters und zeigt auf, wer im Hintergrund die Fäden zieht.
Über eine Dekade hinweg glänzte Salzburg als Aushängeschild des österreichischen Fußballs. Die Bullen spielten alle Stückerl. Es gab Titel wie am Fließband. Spiele, die die Fans begeisterten. Talente, die Europa im Sturm eroberten. Eine Akademie, die wie am Schnürchen lief. Der FC Red Bull Salzburg funktionierte wie eine gut geölte Maschine.
Doch dann geriet der Motor ins Stocken. Die so erfolgsverwöhnten Salzburger blieben zuletzt zwei Spielzeiten in Folge ohne Trophäe. Anstelle eines Fußball-Feuerwerks bekamen die Fans immer öfter Gruselkick serviert. Hierzulande als Ausnahmespieler geltende Kicker, die sich einst die Klinke in die Hand gaben (Sadio Mané, Erling Haaland, Naby Keita, Dominik Szoboszlai, Dayot Upamecano, Konrad Laimer) findet man inzwischen nur noch selten in den Reihen der Mozartstädter.
Die Talfahrt des FC Red Bull Salzburg begann 2022
Als Erklärungen dienten zuletzt die spürbar stärkere Konkurrenz auf dem immens hart umkämpften Transfermarkt, immer höhere Ablösesummen und nationale Rivalen, die die vor wenigen Jahren noch gigantische sportliche Lücke zu Salzburg Schritt für Schritt schließen konnten.
Allesamt schlüssige Argumente, die ihren Teil dazu beitrugen, dass die Bullen ihre Vormachtstellung hierzulande einbüßten. Allein damit ist es allerdings nicht getan. Dem Verein kamen besondere Persönlichkeiten abhanden, spezielle Fähigkeiten gingen verloren, Schlüsselerlebnisse wurden zu Wendepunkten.
Die „Krone“-Spurensuche beginnt in der Saison 2021/22. Salzburg hatte sportlich seinen Zenit erreicht und die Gruppenphase der Champions League nach Erfolgen über Sevilla, Lille und Wolfsburg erstmals überstanden. Im Februar 2022 kam es im Achtelfinale zum Aufeinandertreffen mit dem Giganten Bayern München, dem man zuhause ein 1:1 abrang. Die Stimmung in der Bullen-Arena kochte, die Begeisterung um die junge Salzburger Mannschaft kannte kaum noch Grenzen.
Dietrich Mateschitz war ein echter Visionär
Still im Hintergrund freute sich der Mann, der all dies ermöglicht hatte: Dietrich Mateschitz. Der Mäzen investierte bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur mehr als eine Milliarde Euro in den Verein, sondern auch unfassbar viel Leidenschaft, Energie und Herzblut. Mateschitz war nicht nur ein Visionär, sondern auch jemand, der es verstand, nur dann einzugreifen, wenn es wirklich erforderlich war.
Ein solcher Eingriff war nicht nötig, man eilte ja von Erfolg zu Erfolg. Was die Öffentlichkeit nicht wusste: Der Steirer war an Krebs erkrankt und hatte nur noch wenige Monate zu leben. Im Oktober 2022 verlor er den Kampf mit der heimtückischen Krankheit, womit eine Zeitenwende bei Red Bull und seinen Fußballklubs einherging.
Anstelle eines Leitbullen standen plötzlich drei Geschäftsführer an vorderster Front des Milliardenkonzerns. Für den sportlichen Bereich zeichnet seither Oliver Mintzlaff verantwortlich. Ein ehemaliger Leichtathlet, der für einen Sportartikelhersteller arbeitete und sich später als Berater von Ralf Rangnick einen Namen machte. Jener Rangnick wurde 2012 von Mateschitz höchstpersönlich von einem Engagement überzeugt und verantwortete die sportliche Metamorphose – hungrige Talente anstelle alternder Stars – in der Mozartstadt.
Zwischen Mintzlaff und Rangnick kam es zum Bruch
Zugleich war es der heutige Teamchef des österreichischen Nationalteams, der Mintzlaff den Weg ins Dosen-Imperium ebnete. Während Rangnick in Salzburg und Leipzig jahrelang die sportliche Richtung vorgab, diente sich Mintzlaff, von vielen „Mintzi“ genannt, im Management hoch.

Da sein Einflussbereich größer wurde, ergaben sich Spannungsfelder. Rangnicks Einfluss litt spürbar, sein einstiger Kompagnon forderte immer mehr Mitspracherecht ein.
Bei Transfers, der strategischen Ausrichtung, in sportlichen Belangen. So kam es zum Bruch. Im Sommer 2020 verließ Rangnick den Red-Bull-Kosmos, während Mintzlaff blieb. Parallel zu seiner Beförderung begann auch die Talfahrt Salzburgs.
Teil 1: Mit dem Tod des Leitbullen begann der Sinkflug
Teil 2: Erste Risse im Erfolgsmodell und das Ende einer Ära
Teil 3: Das Aus des Bullen-Coaches war von langer Hand geplant
Teil 4: Salzburgs Irrfahrt ins Unglück nahm ihren Lauf
Teil 5: Machtvakuum spielt Trainer Letsch in die Karten
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